Bei den Fotos handelt es sich weniger um Abbilder, als um autonome Kompositionen, die in ihren Flächenteilungen, ihren Binnenstrukturen und ihrer Farbigkeit an abstrakte Malerei erinnern. Obwohl meist räumliche Situationen zu sehen sind, wirken alle Elemente wie in die Fläche geklappt, und ergeben minimalistisch-grafische Bilder.
Die große Fotoarbeit Vanity Fair zeigt in Originalgröße einen Teppich aus dem kompletten geschredderten Inhalt der gleichnamigen Modezeitschrift. Der gesamte Inhalt des Heftes verschwindet in einem abstrakten Pattern mit der Anmutung eines gestisch-abstrakten Gemäldes von Jackson Pollock. Augenzwinkernd wird die wahre Bedeutung des Magazintitels visualisiert, und aus der Vergänglichkeit des Luxus und der Moden entsteht ein Bild von enormer Wucht. Beim Nähertreten kippt der Effekt: das Abstrakte wird wieder konkret, denn die mit hoher Auflösung fotografierten Schnipsel werden lesbar, wenngleich der Vorgang des Schredderns den Sinngehalt für immer aufgelöst hat.