Residencies and Awards


Sabine Scho
(c) Matthias Holtmann

Die in Berlin lebende Schriftstellerin erhält die Auszeichnung für ihr digitales Poesieprojekt

Aufzeichnungen aus einem virtuellen Hochsitz – wer beobachtet die Natur beobachtenden Webcams?
(Records from a virtual raised hide – who watches the wildlife webcams?)

Im Rahmen ihres dreimonatigen Netz-Stipendiums wird Sabine Scho ab November 2018 einen virtuellen Hochsitz für Tierbeobachtung einrichten, der von ihr mit einem literarischen Blog begleitet wird.
https://www.netzresidenz.de/

Die Jury: „Sabine Scho öffnet mit ihrem Projekt neue Perspektiven auf vermeintlich Vertrautes. Ihre naturwissenschaftlichen Beobachtungen von einem virtuellen Hochsitz aus nimmt sie zum Anlass für ein literarisches Experiment, welches auf das komplexe Verhältnis von Mensch und Natur zielt. Sie entwickelt dabei ihr eigenes Narrativ und entlarvt unseren klischeehaften Blick auf Flora und Fauna. Im Rahmen der Bremer Netzresidenz steht das Projekt für sich, schließt aber an bestehende Forschungsvorhaben an. Das Literaturhaus Bremen unterstützt ausdrücklich diesen auf Nachhaltigkeit angelegten Ansatz.“

Sabine Scho, geb. 1970 in Ochtrup, studierte Germanistik und Philosophie in Münster. Sie lebte und arbeitete lange Zeit in Sao Paulo, derzeit in Berlin. Zuletzt erschien von ihr der Gedichtband Tiere in Architektur bei kookbooks, sowie das Magazin The Origin of Senses im Rahmen einer künstlerischen Intervention im Museum für Naturkunde Berlin 2015 mit Zeichnungen von Andreas Töpfer. Sabine Scho wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. 2018 erhielt sie zusammen mit Christian Lehnert den Deutschen Preis für Nature Writing.

Die Bremer Netzresidenz wird 2018 zum neunten Mal für herausragende literarische Onlineprojekte verliehen und ist mit 2.500 Euro dotiert. Neben dem Preisgeld erhält die Preisträgerin einen vierwöchigen Aufenthalt im kunst:raum sylt quelle auf der Nordseeinsel Sylt. Das Projekt wird außerdem unterstützt vom Senator für Kultur in Bremen.

Zu den bisherigen Preisträgern gehören u.a. Norbert Hummelt, Finn-Ole Heinrich, Susanne Berkenheger, Ulrike Draesner, Nora Bossong, Nikolas Hoppe, Jens Laloire und Bas Böttcher.

Die Jury 2018: Dr. Silke Behl (Literaturhaus Bremen), Monika Eden (literatur büro oldenburg), Indra Wussow (kunst:raum sylt quelle)