Art Projects

The Syltfoundation develops and supports interdisciplinary art projects with artists from all over the world. Many projects are initiated as a collaboration of local artists and those, who are invited to Johannesburg and Sylt as part of the foundation's residency programme.

© Jürgen Schadeberg

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Eröffnung der Ausstellung am 2. Juli 2016, 17 Uhr
kunst:raum sylt quelle, Sylt/Rantum, Hafenstraße 1
mit einer Einführung von Dr. Stephan Mann, Museum Goch
geöffnet Di-So jeweils 11-18 Uhr

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Jürgen Schadeberg, 1931 in Berlin geboren und 1950 nach Südafrika emigriert, gehört zu den großen Persönlichkeiten der Geschichte der Fotografie des 20. Jahrhunderts. Berühmt wurde er durch seine fotografischen Serien, in denen er das Leben der Südafrikaner inmitten des Apartheimregimes portraitierte. Seit den 60er Jahren bereist er immer wieder die Länder Europas und es entstand ein fotografisches Werk über die Menschen unseres Kontinents.

"The Europeans - a celebration" ist vom 20. März bis 5. Juni 2016 im Museum Goch und vom 2. Juli bis 5. September 2016 im kunst:raum in Rantum auf Sylt zu sehen.


Über Jürgen Schadeberg und die Ausstellung

Jürgen Schadeberg gehört zu den großen Persönlichkeiten der Geschichte der Fotografie des 20. Jahrhunderts.

Er wurde 1931 in Berlin geboren und bereits als Jugendlicher arbeitete er für die Deutsche Presseagentur. 1950 emigrierte er nach Südafrika. Hier wurde er als freier Fotograf zu einer der zentralen Figuren des einflussreichen Drum Magazins, als einer der wenigen Weißen in der Bildredaktion.

Berühmt wurde Schadeberg durch seine fotografischen Serien, in denen er das Leben der Südafrikaner inmitten des Apartheimregimes portraitierte. Die Begegnung mit dem damals noch jungen Nelson Mandela ließ Schadeberg zu einem wichtigen Fotografen der Antiapartheitsbewegung werden. Mit seinen Fotografien begleitete er den Weg ganzer Generationen im Kampf gegen die weiße Unterdrückung und seine Fotografien wirkten nachhaltig im westlichen Ausland.

1964 verlässt Jürgen Schadeberg Südafrika und zieht zunächst nach London. Hier lehrte er an der Central School of Art & Design. Es entstanden bis 1985 die Fotoarbeiten aus vielen europäischen Ländern, darunter Spanien, Deutschland und England. In Deutschland lehrte Schadeberg an der Kunsthochschule in Hamburg sowie in USA an der New School in New York. 1985 kehrte der Künstler zusammen mit seiner Frau Claudia zurück nach Südafrika. Dort fotografierte er u.a. für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Inzwischen lebt Jürgen Schadeberg wieder in Europa, im kleinen Städtchen La Drova, südlich von Valencia in Spanien.

Schadebergs Fotografie gehört in den Kontext der sozialkritischen Dokumentationsfotografie. Für Südafrika gilt er in den 70er Jahren als einer der Väter dieser Gattung, die maßgeblich an der politischen Veränderung des Landes mitgewirkt hat. Bis heute ist Schadebergs fotografischer Blick ein journalistischer. Seine Bilder leben vom schnellen Zugriff und die spontane Entscheidung für das Motiv.  Und mit großer Sicherheit findet er stets eine große Komposition: „das Ganze ist arrangiert, ohne dass ich eingreife“, so Schadeberg. Dies gilt auch dort, wo Schadeberg den sozialkritischen Blick verlässt, wie in der Serie „Voices of the Land“ in der er 2005 die Farmer und Farmarbeiter Südafrikas portraitierte ohne jedoch eine vorschnelle Stigmatisierung in die klassischen Täter- und Opferrollen zu suggerieren.

Schadeberg fotografiert gerne in Werkgruppen oder Serien. So besucht er 2010 die kleine französische Stadt Le Pin-la-Garenne (Perche) und es entstand eine umfangreiche fotografische Serie, ein einmaliges Portrait dieser „kleinen Welt“. Wie bereits in seinem Frühwerk, so bleibt Schadeberg auch in dieser Serie seinem Blick treu. Es ist ein Werk, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Es sind nicht die Bauwerke, die berühmten Architekturen und Tourismusbilder, die ihn herausfordern sondern stets der einzelne Mensch in seiner Persönlichkeit und Würde.

Dieser Grundzug findet sich auch in der Serie wieder, die der Künstler mit „The Europeans – a celebration„ bezeichnet. Jürgen Schadeberg bereist seit den 60er Jahren immer wieder die Länder Europas und es entstand ein fotografisches Werk über die Menschen unseres Kontinents. Der Blick in die Augen, der Blick auf die Feste, die Märkte, das Leben im Privaten wie im Öffentlichen, dies vereint sich zu einem einmaligen Bild von Europa.

Es ist eine Hommage an die Vielfalt und die Lebendigkeit des Kontinents im Angesicht großer gesellschaftlicher Veränderungen.

© Museum Goch